Pfaffensteiner Tunnel: Grüne fordern Fakten statt Wunschkonzert

Die Grü­nen aus Stadt und Land­kreis Regens­burg, die Grü­nen-Frak­tio­nen in Stadt- und Kreis­tag, sowie der Land­tags­ab­ge­ord­ne­te Jür­gen Mis­tol und der Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te Ste­fan Schmidt kri­ti­sie­ren die Reso­lu­ti­on des „Mobi­li­täts­pakt für die Regi­on Regens­burg“ für eine drit­te Röh­re im Pfaf­fen­stei­ner Tunnel.

Aus Sicht der Grü­nen ist es sehr frag­wür­dig, sich bereits vor den Ergeb­nis­sen des Mach­bar­keits­gut­ach­tens auf eine drit­te Röh­re im Pfaf­fen­stei­ner Tun­nel fest­zu­le­gen. „Lei­der haben es die Unter­zeich­ne­rin­nen und Unter­zeich­ner der Reso­lu­ti­on ver­säumt, auch die Fach­kom­pe­tenz der Ver­kehrs­ver­bän­de mit ins Boot zu holen. Am Ende soll doch eine sinn­vol­le Lösung ste­hen, die die Mobi­li­tät für die Regens­bur­ge­rin­nen und Regens­bur­ger und die vie­len Pend­le­rin­nen und Pend­ler end­lich ver­bes­sert“, so Maria Schar­fen­berg und Dr. Mer­ten Nie­bel­schütz für die Grü­nen Regens­burg-Land. Der Regens­bur­ger Land­tags­ab­ge­ord­ne­te Jür­gen Mis­tol betont: „Solan­ge nicht end­lich in die Schie­nen­in­fra­struk­tur in der Regi­on Regens­burg inves­tiert wird, brau­chen wir uns über sol­che Vor­schlä­ge gar nicht zu unter­hal­ten. Und klar ist auch: Ver­kehrs­re­zep­te von vor­ges­tern wer­den nicht schmack­haf­ter, wenn man sie zum wie­der­hol­ten Male auf­taut und aufwärmt.“

Wann die Ergeb­nis­se des Mach­bar­keits­gut­ach­tens einer drit­ten Tun­nel­röh­re im Auf­trag der Baye­ri­schen Stra­ßen­bau­ver­wal­tung ver­öf­fent­licht wer­den, ist unklar. Nach­dem sie ursprüng­lich schon für Mit­te 2019 ange­kün­digt waren, ist in Pres­se­be­rich­ten nun von Ende 2020 die Rede. An die­sem Ter­min zwei­feln aber die Grü­nen, immer­hin wer­den die Erkun­dungs­boh­run­gen am Pfaf­fen­stei­ner Tun­nels vor­aus­sicht­lich erst im März 2021 abge­schlos­sen sein. Unab­hän­gig von einer mög­li­chen Mach­bar­keit fehlt den Grü­nen eine Gesamt­be­trach­tung für die Mobi­li­tät im Groß­raum Regens­burg. Der Ober­pfäl­zer Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te der Grü­nen, Ste­fan Schmidt ist über­zeugt: „Statt einem mun­te­ren ‚Wünsch-dir-was‘ der Stra­ßen­po­li­tik brau­chen wir eine fak­ten­ba­sier­te Gesprächs­grund­la­ge für die Mobi­li­tät rund um Regens­burg. Des­we­gen habe ich eine par­la­men­ta­ri­sche Anfra­ge an die Bun­des­re­gie­rung gestellt. Ich möch­te Ant­wor­ten auf die Fra­gen, wie sich der Stra­ßen­ver­kehr in Regens­burg ent­wi­ckeln wird und wie Stra­ßen­ver­kehr auf ande­re Ver­kehrs­mit­tel ver­la­gert wer­den kann. Denn zustän­dig für die Sanie­rung und einen mög­li­chen Aus­bau des Pfaf­fen­stei­ner Tun­nels ist das Bun­des­ver­kehrs­mi­nis­te­ri­um. Dort wird die end­gül­ti­ge Ent­schei­dung getroffen.“

Um eine mach­ba­re und zukunfts­fä­hi­ge Lösung für die Sanie­rung des Pfaf­fen­stei­ner Tun­nels zu fin­den, wol­len die Grü­nen in den kom­men­den Wochen mög­li­che Alter­na­ti­ven mit Ver­bän­den und der Öffent­lich­keit dis­ku­tie­ren. Klar ist für sie aber schon jetzt: „Eine zukunfts­fä­hi­ge Mobi­li­tät braucht cle­ve­re Kon­zep­te im Zusam­men­spiel aller Ver­kehrs­trä­ger. Statt ein­sei­ti­ger und ver­al­te­ter Ver­kehrs­po­li­tik brau­chen die Men­schen in der Regi­on Regens­burg ein Mobi­li­täts­an­ge­bot, das aus einem Zusam­men­spiel aller Ver­kehrs­trä­ger, also neben dem Auto auch die Stadt­bahn, neue Bahn­hal­te im Stadt­ge­biet, sowie Fahr­rad und Bus im Kopf hat. Vor allem die Pend­le­rin­nen und Pend­ler nörd­lich des Pfaf­fen­stei­ner Tun­nels brau­chen end­lich eine Alter­na­ti­ve zur Stra­ße. Für Ver­kehrs­wis­sen­schaft­ler ist schon lan­ge klar: Wer Stra­ßen sät, wird noch mehr Stra­ßen­ver­kehr ern­ten“, resü­mie­ren Julia Krebs und Oli­ver Groth für den Grü­nen Stadt­ver­band Regensburg.

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