Stilles Zeichen der Solidarität


Am Sams­tag­abend haben mehr als 350 Regens­bur­ge­rin­nen und Regens­bur­ger eine Lich­ter­ket­te für die Men­schen im Iran über die Stei­ner­ne Brü­cke gespannt. Die Demons­trie­ren­den fan­den sich nach einem Auf­ruf durch Bündnis90/Die Grü­nen ein, um auf die Not der ira­ni­schen Bevöl­ke­rung durch das bru­ta­le Vor­ge­hen der ira­ni­schen Sicher­heits­kräf­te auf­merk­sam zu machen. 
Mehr als 350 Ker­zen säu­men am Sams­tag­abend die Stei­ner­ne Brü­cke. Mit einer stil­len Akti­on erin­nern hier­mit zahl­rei­che Regensburger*innen an die Bit­te der ira­ni­schen Frau­en und Mäd­chen, ihren Wunsch nach Frei­heit auch aus der Fer­ne, in den Demo­kra­tien des Wes­tens mit zu unter­stüt­zen. Die Men­schen im Iran, die sich für einen Regime­wech­sel ein­set­zen, sei­en auf die soli­da­ri­sche Unter­stüt­zung aus­län­di­scher Staa­ten ange­wie­sen, so die Mei­nung der Teil­neh­men­den der Lich­ter­ket­te. Unter den min­des­tens 20.000 Opfern der Gewalt ira­ni­scher Sicher­heits­be­hör­den sind inzwi­schen auch 71 getö­te­te Kin­der und Jugend­li­che. Eine Gir­lan­de mit den Namen der min­der­jäh­ri­gen Opfer der ver­gan­ge­nen Mona­te gedach­te die­ser.
Die EU-Mit­glied­staa­ten for­der­ten die Orga­ni­sa­to­rin­nen der Lich­ter­ket­te von Bündnis90/Die Grü­nen auf, die Ira­ni­sche Revo­lu­ti­ons­gar­de auf die Ter­ror­lis­te zu set­zen, um deren Hand­lungs­spiel­raum ein­zu­en­gen. Eine Teil­neh­me­rin der Akti­on, die selbst fami­liä­re Ver­bin­dun­gen in den Iran hat, erklärt: „Die ira­ni­schen Behör­den kämp­fen gegen die eige­ne Bevöl­ke­rung. Sie wen­den Haft, Fol­ter und sogar die Todes­stra­fe zur poli­ti­schen Unter­drü­ckung an. Das darf nicht sein! Wir set­zen uns dafür ein, dass die mili­tä­ri­sche Eli­te­ein­heit (IRGC) als Ter­ror­or­ga­ni­sa­ti­on ein­ge­stuft wird und for­dern den EU-Rat auf, die recht­li­che Vor­aus­set­zung dafür zu schaf­fen. Dadurch wäre es mög­lich, Finanz­strö­me in der EU ein­zu­frie­ren und die Bewe­gungs- und Rei­se­frei­heit betrof­fe­ner Orga­ni­sa­tio­nen oder Ein­zel­per­so­nen zu blo­ckie­ren, was den Hand­lungs­spiel­raum des ira­ni­schen Sicher­heits­ap­pa­rats merk­lich ein­schrän­ken wür­de. Die­se Maß­nah­me kann das ira­ni­sche Régime emp­find­lich tref­fen.“ Ihren Namen möch­te die Frau lie­ber nicht in der Zei­tung lesen. „Für uns, die wir Fami­li­en­an­ge­hö­ri­ge im Iran haben, ist es der­zeit zu gefähr­lich, sich mit eige­nem Namen öffent­lich zu äußern. Der ira­ni­sche Geheim­dienst bedrängt bzw. inhaf­tiert Ange­hö­ri­ge im Iran, sofern sich Fami­li­en­mit­glie­der im Aus­land kri­tisch zum Régime äußern.“

Bild­quel­le: Han­nah Marksteiner