Wir wollen Drittstärkste Kraft werden! – Claudia Roth auf der Regensburger Herbstdult

Clau­dia Roth begeis­ter­te die rund 500 Besucher*innen, die am 9. Sep­tem­ber zum grü­nen Früh­schop­pen ins Hahn­zelt auf die Regens­bur­ger Dult gekom­men sind. Als Höhe­punkt der hei­ßen Wahl­kampf­pha­se spra­chen die Vize­prä­si­den­tin und der grü­ne Direkt­kan­di­dat Ste­fan Schmidt. Sie nah­men dabei kein Blatt vor den Mund und mach­ten klar deut­lich: die Bun­des­tags­wahl am 24. Sep­tem­ber ent­schei­det über die poli­ti­sche Aus­rich­tung des Landes!

Das Bier­zelt und die Redner*innenbühne waren fest­lich geschmückt mit Pos­ter, Wind­räd­chen und vie­len gel­ben Son­nen­blu­men – das Wahr­zei­chen der Grü­nen. Für gute Stim­mung unter den Inter­es­sier­ten sorg­te das Musi­ker­duo „Sauglo­cken­läutn“. Auf der Büh­ne wur­de es jedoch dann ernst. Ste­fan Schmidt zeig­te deut­lich die Ver­säum­nis­se der jet­zi­gen Regie­rung auf. „Eine ech­te Agrar­wen­de muss her – ohne Mas­sen­tier­hal­tung und Gen­tech­nik“. Für einen wah­ren Kli­ma­schutz muss här­ter durch­ge­grif­fen wer­den: bis 2030 müs­sen die 20 schmut­zi­gen Koh­le­kraft­wer­ke abge­schal­ten wer­den. Die Zukunft liegt in den erneu­er­ba­ren Ener­gie mit Wind, Was­ser und Sonne.

Clau­dia Roth knüpf­te an die Kri­tik des Regens­bur­ger Direkt­kan­di­da­ten an. Ein Poli­tik­wech­sel muss kom­men, der ohne die grü­nen Ideen nicht zu schaf­fen ist. Ganz deut­lich kri­ti­sier­te sie dabei die Auf­ma­chung des Bun­des­tags­wahl­kamp­fes: „Es geht bei den Wah­len am 24. Sep­tem­ber nicht um die Prä­si­dent­schafts­wahl zwi­schen Ange­la Mer­kel und Mar­tin Schulz. Wir wäh­len einen neu­en Bun­des­tag. Und dort wer­den die rele­van­ten Ent­schei­dun­gen gefällt.“ Dabei beton­te Clau­dia Roth auch, dass die Bun­des­tags­wahl über die Aus­rich­tung des Lan­des ent­schei­det. Die Grü­nen ste­hen im Gegen­satz zu den rechts­po­pu­lis­ti­schen Par­tei­en für Men­schen­rech­te, einen ech­ten Kli­ma­schutz und eine offe­ne Gesell­schaft! Bekannt für ihre eupho­ri­schen Reden, ließ Clau­dia Roth kein aktu­el­les The­ma auf sich sit­zen. Beson­ders ging sie auf die die zuneh­men­de Sche­re zwi­schen Arm und Reich in Deutsch­land ein. „Die Zahl der Working Poor und der soge­nann­ten Auf­sto­cker wächst seit Jah­ren. Drei Mil­lio­nen Kin­der leben in Armut. So kann es nicht wei­ter­ge­hen“, kri­ti­sier­te Clau­dia Roth. Die sozia­len Ungleich­hei­ten müs­sen been­det wer­den. Laut­stark beton­te sie, dass end­lich fai­re Arbeits­ver­hält­nis­se geschaf­fen wer­den müs­sen und eine Kin­der­grund­si­che­rung vie­le Kin­der in Deutsch­land aus der Armut ver­hel­fen kann.

Auch der Umgang der Regie­rung mit der Auto­mo­bil­bran­che wur­de von Clau­dia Roth aufs Schärfs­te kri­ti­siert. Der Die­sel­skan­dal zeig­te aus ihrer Sicht wie lasch mit den Kon­zer­nen umge­gan­gen wird. „Die Men­schen wur­den über den Tisch gezo­gen“, kri­ti­sier­te sie. Die Verbaucher*innen müss­ten ent­schä­digt wer­den und nicht mit den Pro­ble­men allein gelas­sen wer­den. Dabei zeig­te sie auf, dass für eine ech­te Ener­gie­wen­de der Die­sel kei­ne Zukunft hat. Die deut­sche Auto­in­dus­trie kann nur wett­be­werbs­fä­hig blei­ben und Jobs sichern, wenn die Poli­tik end­lich die Vor­aus­set­zun­gen für die emis­si­ons­freie Mobi­li­tät in die Wege leitet.

Clau­dia Roth schaff­te es an die­sem Vor­mit­tag die Men­schen im Zelt zu begeis­tern. Mit ihrem Schluss­zi­tat „Ände­re die Welt, sie braucht es“ von Ber­tolt Brecht zeig­te sie deut­lich, dass unse­re grü­nen Ideen für die Zukunft ent­schei­dend sind. Für eine Welt, in der jeder Mensch gut leben kann brau­chen wir die Ener­gie- und Agrar­wen­de. Wir müs­sen für eine offe­ne Gesell­schaft wei­ter­hin kämp­fen, die kei­ne Ober­gren­ze kennt und kei­ne Abschie­bun­gen in Kriegs­ge­bie­te wie Afgha­ni­stan zulässt. Clau­dia Roth konn­te uns mit ihrer kämp­fe­ri­schen Rede noch­mal neue Kraft und Mut für die letz­ten zwei Wochen des Wahl­kamp­fes mit auf den Weg geben.

Dan­ke Clau­dia, dass du in Regens­burg zu Gast warst!

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